Zipped Worlds. Fotografie im öffentlichen Bereich
Breda Beban, Dario Belić, Emma Ciceri, Fabrizio Giraldi, G.R.A.M., Borut Krajnc, Paula Muhr, Adrian Paci, Eva Petrič & Laurent Ziegler, Metka Zupanič
21. Juni – 15. August 2015
Das Projekt Zipped Worlds nimmt als Ausgangspunkt die Verwendungsweise von der Fotografie und (künstlerischer) Installation im öffentlichen Raum und auf diesem Hintergrund erforscht neue Konzepte des Öffentlichen und des Privaten. An diesem Projekt nehmen zeitgenössische KünstlerInnen, FotografInnen und Künstlerkollektive aus mehreren europäischen Staaten teil, die sich mit den aktuellen Themen der Überwachung, der privaten Sphäre und des Allgegenwarts der durch Medien vermittelten Bilder auseinandersetzen.
Fotografie als Medium tritt in den öffentlichen Raum nicht nur mit ihrer physischen Präsenz und mit den durch digitale Medien vermittelten Bilder ein, sondern auch durch das Bewußtsein der Menschen, dass sie stets beobachtet werden. Daraus ergibt sich, dass Fotografie das allgegenwärtigste Medium im urbanen Raum der heutigen Zeit ist. Sie tritt sowohl in der traditionalistischen Form ‚des Bildes‘ im öffentlichen Raum, wie auch durch das Netz der Kameras auf, die ständig Geschehnisse in urbanen Zentren aufnehmen. In dieser Ära der mobilen Telefone und digitalen Kameras, in der alles fotografiert und aufgenommen wird, beharren Menschen trotzdem weiter auf das Recht zur Unantastbarkeit ihrer privaten Sphäre.
Und das ist der Hintergrund, auf dem sich die Autoren des Projekts Zipped Worlds (Kuratoren durch kritische Abhandlungen, Künstler und Fotografen durch visuelle Projekte) mit den Fragen befassen, die neue visuelle Medien und Kommunikationsmedien aufwerfen. Künstler machen auf Konsequenzen des technologischen Fortschritts aufmerksam: sie erzählen von der verschärften Beobachtung im öffentlichen Raum, die sowohl seitens Regierungen als auch seitens der Korporationen durchgeführt wird; von populistischen Medien; von der Möglichkeit der Manipulation mit Bildern; aber auch von den Aussichten auf die Benutzung des raschen und riesigen Zufluß von Informationen zugunsten der Öffentlichkeit.
Es ist offensichtlich, dass diese Phänomene durch Widersprüche und Paradoxe gekennzeichnet sind. In diesem Sinne ist ein weiterer Punkt zu erwähnen: Fotografie im öffentlichen Raum ist zu einer heiklen und umstrittenen Angelegenheit geworden, mit der sich kollektive Ängste vor den Phänomenen wie Terrorismus, Pädophilie, Überwachung und Einbrüche in das Private verbinden. Leute sollten sich aber auch bewußt sein, dass das Fotografieren in der Öffentlichkeit ebenfalls mit der Übernahme der Verantwortung und mit dem Bewußtsein von der Widersprüchlichkeit der Wünsche nach dem Notierung von allem, was in unserer Gegenwart geschieht, auf einer und nach dem Schutz vom Privaten auf der anderen Seite begleitet ist und begleitet werden soll.
Kuratoren: Guiliana Carbi und Dejan Sluga