Rudolf Sikora: Allein mit der fotografie
Vernissage: Freitag, 1. März 2019, um 19:00 Uhr
31. Oktober – 30. November 2018
Seit Anfang der 70er Jahre gehört Rudolf Sikora zu den originellsten Vertretern der slowakischen bildenden Kunst. Während der Normalisierungsperiode in der damaligen Tschechoslowakei war er innerhalb der inoffiziellen Kunstszene tätig. In seinem Schaffen ging er aus der eigenen Synthese von „neuer Sensibilität“ und konzeptionellem Denken hervor und bereicherte sie später um postmoderne Inspirationen. Als einer der ersten Künstler Europas beschäftigte er sich mit dem Thema der globalen Zivilisation und der weltweiten ökologischen Bedrohung. Sikora entwickelte seine eigene Art des metaphorischen Denkens durch die Verwendung von Diagrammen, Texten, Ausrufezeichen und durch seine Arbeit mit Fotografie und Fotomontage. Die eigene kosmologische Vision begründete er auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Theorie über den Ursprung und die Existenz des Universums und schuf gleichzeitig eine originelle künstlerische Parallele zur Wissenschaft. Mit dem eigentümlichen System von Codes bezeichnete er die Kategorien Herkunft (*), Bewegung (→) und Auslöschung (†), die den endlosen Kreislauf der Erneuerung des Kosmos und des Lebens symbolisieren. Sein anhaltender sozialer Aktivismus spiegelt systematisch das Erbe der russischen revolutionären Avantgarden wider, die insbesondere durch das Werk von Malewitsch repräsentiert werden. Er war in verschiedenen Kunstbereichen tätig: Malerei, Zeichnung, Grafik, Fotografie, Aktionskunst, Objekte und Installationen. Die Ausstellung in der Photon Gallery Wien zeigt eine Auswahl seiner ökologischen und kosmologischen Fotoreihen.
Rudolf Sikora wurde 1946 in Žilina, Slowakei, geboren. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste in Bratislava (1963 – 1969), wo er später als Professor tätig war (1990 – 2004), und setzte seine pädagogischen Aktivitäten an der Philosophischen Fakultät der Technischen Universität in Košice fort (bis 2011) ). Er präsentierte eine Retrospektive seiner Arbeiten in der Nationalgalerie in Prag (Against Myself, 2006) und der Slowakischen Nationalgalerie in Bratislava (2008). Von internationalen Ausstellungen: Europa, Europa. Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, Bonn; Der Riss im Raum. Martin-Gropius-Bau, Berlin (1994); Aspekte | Positionen. 50 Jahre Kunst aus Mitteleuropa 1949 – 1999. Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien (1999); Light Years: Conceptual Art and the Photograph 1964 – 1977. Art Institute of Chicago, Chicago (2011) etc. Er lebt in Bratislava.
Kuratiert von Dr. Katarína Bajcurová.
In Zusammenarbeit mit Stredoeurópsky dom fotografie.