Borut Peterlin: Die Geschichte eines Vaters
Vernissage: 6. Februar 2018, um 19:00 Uhr
7. Februar – 17. März 2018
Borut Peterlin gehört in den letzten Jahren zu den eifrigsten Vertretern der wiederkehrenden Analog-Fotografie, insbesondere des Kollodium-Nassplatten-Verfahrens auf Glas, allerdings nicht nur in Slowenien, sondern weltweit. Durch sein (hyper)aktives Engagement auf diesem Gebiet, auf dem er das Internet reichlich und zu seinem Nutzen beansprucht, zählt er zu den leitenden Experten und Promotern eines Verfahrens, das bereits 1851 erfunden wurde. Dabei handelt es sich dem Künstler zufolge um „ein überlegenes Medium, welches im Hinblick auf Tonalität und Auflösung alle Digitalapparate oder gar den Film weit übertrifft.“ Mit seinem neuen Projekt Die Geschichte eines Vaters und der gleichnamigen Monografie stellt er sich im Januar und Februar 2018 zum wiederholten Mal in den Photon Galerien in Ljubljana und Wien vor.
„Als ich zehn war, erlitt ich Brandverletzungen durch Benzin. Die Verbrennungen waren so schlimm, dass ich gerade noch mit dem Leben davonkam. Es war eine äußerst schwere Zeit. Doch erst als ich selbst Vater wurde, begriff ich, dass es für meine Eltern noch weitaus schwieriger gewesen sein musste! Ich erkannte, dass die Angst, ein Kind zu verlieren, viel schlimmer ist, als die Angst vor dem eigenen Ende. Von meiner Frau habe ich mich nach 21 gemeinsamen Jahren getrennt und diese Bilder erzählen von Verlust und Entfernung. Diese Bilder erzählen von Zuneigung. Diese Bilder erzählen von Fotografie als einer Brücke. Diese Bilder gestalten die Vergangenheit. Diese Bilder sprechen über die Freuden und Schmerzen des Vaterseins“, meint der Künstler zu seiner neuen Fotoserie.
Borut Peterlin hat sein Fotografiestudium in Prag abgeschlossen, sich anschließend in Benettons Forschungs- und Kreativzentrum Fabrica in Italien fortgebildet und sein Aufbaustudium in London beendet. Er ist Gründer und langjähriger Programmleiter des slowenischen Fotopub Festivals. In den vergangenen Jahren war er professioneller Mitarbeiter der Zeitschrift Mladina und wirkte bei verschiedenen kommerziellen Projekten mit. Vor einigen Jahren begeisterte ihn das Portraitieren in Ambrotypie- – dem nassen Kollodiumverfahren auf Glas. Daraufhin begann er dieses alte Verfahren als künstlerisches Ausdrucksmittel in der modernen Fotografie anzuwenden.